Kompetenzbilanzierung und assessmentinstrumente

Assessments und Kompetenzanalysen stellen eine wichtige Grundlage für die Gestaltung berufsvorbereitender und berufsqualifizierender Maßnahmen dar. Im Folgenden finden Sie ausgewählte Produkte und Projekte aus diesem Bereich

Gemeinsam mit dem BBW Rummelsberg haben wir die Eignungsanalyse / Arbeitserprobung (Ankommenstage und Kompetenzanalyse) im Rahmen der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen neugestaltet. Im Mittelpunkt steht die Teilnehmendenorientierung, die durch Standardisierung (z.B. durch teilautomatisierte Auswertung) und Individualisierung (Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsniveau) erreicht wird. Die Ankommenstage (Modul 1) unterstützen den Übergang von der Schule in die Arbeit, indem Teilnehmende ihre Eigenverantwortung, soziale Kontakte und beruflichen Interessen entwickeln. Modul 2-4 umfasst die fachpraktische Erprobung in den Bereichen Metall, Elektro und Technisches Zeichnen, um den Teilnehmenden eine Vorstellung vom Arbeitsbereich und den benötigten Kompetenzen zu vermitteln. Modul 5 ist eine Toolbox zur Erfassung berufsfeldübergreifender Kompetenzen, die in Einzelgesprächen und Gruppensitzungen eingesetzt werden kann, einschließlich eines ICF-basierten Selbsteinschätzungsfragebogens.

Im Rahmen eines Projekts mit sechs BFW haben wir ein ICF-basiertes Prozessprofiling konzipiert. Es dient als Prozesssteuerungs- und Qualitätssicherungsinstrument in der beruflichen Rehabilitation. Durch Selbst- und Fremdeinschätzung berufsrelevanter Kompetenzen, personbezogener und Umweltfaktoren werden Stärken und Unterstützungsbedarfe identifiziert. Das Zielvereinbarungsgespräch zwischen Teilnehmenden und Mitarbeitenden bestimmt den weiteren Maßnahmenverlauf und die individuelle Förderplanung. Das Prozessprofiling umfasst 34 Variablen mit inhaltsbezogenen Ankerskalen und wird durch Gesprächsleitfäden, Anamnesebögen und ein Schulungskonzept ergänzt.

Das Projekt zum Reha-Assessment im BFW hatte das Ziel, das Assessment so zu gestalten, dass passgenaue Maßnahmenempfehlungen ermöglicht werden, die von den Teilnehmenden besser akzeptiert werden und zu einer höheren Akzeptanz der nach dem Assessment getroffenen Entscheidungen über die Art der beruflichen Qualifizierungsmaßnahme führen. Hierfür ist es einerseits notwendig, die individuellen Interessen und Neigungen der Teilnehmenden ausreichend zu berücksichtigen. Andererseits müssen Teilnehmende eine realistische und für sie transparente Rückmeldung zu ihren Fach- und Schlüsselkompetenzen erhalten. Das Konzept verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz nach dem Prinzip „One Face to the Customer“, in dem der Assessmentberater als umfassender Prozessbegleiter agiert. Entstanden sind im Projekt verschiedene Konzepte für einwöchige, zweiwöchige und vierwöchige Maßnahmen sowie verschiedene Instrumente. Hervorzuheben ist hier das RehaProfil zur Kompetenzbilanzierung als eine Art Maßnahmentagebuch für die Teilnehmenden, in dem die Erlebnisse im Reha-Assessment, biographische Elemente, Erfahrungen in den Arbeitserprobungen und berufliche Interessen zusammengefasst werden können.

Auch wenn wir im Alltag immer mehr technische Unterstützung bei der korrekten Schreibweise erhalten, handelt es sich dabei lediglich um eine Unterstützung und keinen Ersatz für erlernte Rechtschreibfähigkeiten. Insbesondere für Erwachsene existieren nur wenige Verfahren, die entsprechend normiert sind und das Niveau für Ausbildung, Umschulung und Weiterqualifizierung abbilden. Der „Wiener Rechtschreibtest“ (WRST) ist über das Wiener Testsystem des Schuhfried-Verlags veröffentlicht. Normierungen liegen für Personen ab 14 Jahren vor. Die Texte haben berufsbezogene Inhalte, setzen jedoch kein Fachwissen voraus.

Der WRST basiert auf der aktuellen Rechtschreibreform von Deutschland und Österreich. Er eignet sich zur Überprüfung von Rechtschreibfähigkeiten bei Jugendlichen und Erwachsenen im beruflichen Kontext, v.a. in den Bereichen Lehrlingsauswahl, Recruiting und beruflicher Rehabilitation.